Kammerkaiser

Johann Strauß figlio (1825 - 1899): Kaiser-Walzer op. 437 (1889), arrangiamento di Arnold Schoenberg (1874 - 1951) per flauto, clarinetto, quartetto d’archi e pianoforte (1925). Ensemble Virama (con un contrabbasso in più).


Serenata – V

Arnold Schoenberg (1874 - 13 luglio 1951): Serenata per baritono e 7 strumenti (clarinetto, clarinetto basso, mandolino, chitarra, violino, viola, violoncello) op. 24 (1921-23); testo di Francesco Petrarca (Sonetto 217, Canzoniere CCLVI) nella traduzione di Stefan George. Derrik Olsen, baritono; membri del SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, dir. Hans Rosbaud.

  1. Marsch: Durchaus gleichmässiges Marschtempo
  2. Menuett: Nicht schnell, aber gesangvoll
  3. Variationen: Andante
  4. Sonnet Nr 217 von Petrarca: Rasch

    O könnt’ ich je der Rach’ an ihr genesen,
    die mich durch Blick und Rede gleich zerstöret,
    und dann zu grösserm Leid sich von mir kehret,
    die Augen bergend mir, die süssen, bösen!

    So meiner Geister matt bekümmert Wesen
    sauget mir aus allmählich und verzehret
    und brülend, wie ein Leu, ans Herz mir fähret
    die Nacht, die ich zur Ruhe mir erlesen!

    Die Seele, die sonst nur der Tod verdränget,
    trent sich von mir, und ihrer Haft entkommen,
    fliegt sie zu ihr, die drohend sie empfänget.

    Wohl hat es manchmal Wunder mich genommen
    wenn die nun spricht und weint und sie umfänget,
    dass fort sie schläft, wenn solches sie vernommen.

    Far potess’io vendetta di colei
    che guardando et parlando mi distrugge,
    et per piú doglia poi s’asconde et fugge,
    celando gli occhi a me sí dolci et rei.

    Cosí li afflicti et stanchi spirti mei
    a poco a poco consumando sugge,
    e ‘n sul cor quasi fiero leon rugge
    la notte allor quand’io posar devrei.

    L’alma, cui Morte del suo albergo caccia,
    da me si parte, et di tal nodo sciolta,
    vassene pur a lei che la minaccia.

    Meravigliomi ben s’alcuna volta,
    mentre le parla et piange et poi l’abbraccia,
    non rompe il sonno suo, s’ella l’ascolta.

  5. Tanzscene: Sehr lebhaft
  6. Lied (ohne worte): Adagio
  7. Finale: Im Marschtempo des 1. Satzes

Profondo è il cordoglio che mi contrista

Arnold Schoenberg (1874 - 13 luglio 1951): Secondo Quartetto per archi, con soprano, op. 10 (1908); testi di Stefan George (da Der siebente Ring, 1907). Bethany Beardslee, soprano; The Sequoia String Quartet.

  1. Mässig
  2. Sehr rasch [7:00]
  3. Litanei: Langsam [13:17]

    Tief ist die trauer die mich umdüstert,
    Ein tret ich wieder, Herr! in dein haus.

    Lang war die reise, matt sind die glieder,
    Leer sind die schreine, voll nur die qual.

    Durstende zunge darbt nach dem weine.
    Hart war gestritten, starr ist mein arm.

    Gönne die ruhe schwankenden schritten,
    Hungrigem gaume bröckle dein brot!

    Schwach ist mein atem rufend dem traume,
    Hohl sind die hände, fiebernd der mund.

    Leih deine kühle, lösche die brände.
    Tilge das hoffen, sende das licht!

    Gluten im herzen lodern noch offen,
    Innerst im grunde wacht noch ein schrei.

    Töte das sehnen, schliesse die wunde!
    Nimm mir die liebe, gib mir dein glück!

  4. Entrückung: Sehr langsam [18:57]

    Ich fühle luft von anderem planeten.
    Mir blassen durch das dunkel die gesichter
    Die freundlich eben noch sich zu mir drehten.

    Und bäum und wege die ich liebte fahlen
    Dass ich sie kaum mehr kenne und du lichter
    Geliebter schatten—rufer meiner qualen—

    Bist nun erloschen ganz in tiefern gluten
    Um nach dem taumel streitenden getobes
    Mit einem frommen schauer anzumuten.

    Ich löse mich in tönen, kreisend, webend,
    Ungründigen danks und unbenamten lobes
    Dem grossen atem wunschlos mich ergebend.

    Mich überfährt ein ungestümes wehen
    Im rausch der weihe wo inbrünstige schreie
    In staub geworfner beterinnen flehen:

    Dann seh ich wie sich duftige nebel lüpfen
    In einer sonnerfüllten klaren freie
    Die nur umfängt auf fernsten bergesschlüpfen.

    Der boden schüffert weiss und weich wie molke.
    Ich steige über schluchten ungeheuer.
    Ich fühle wie ich über letzter wolke

    In einem meer kristallnen glanzes schwimme—
    Ich bin ein funke nur vom heiligen feuer
    Ich bin ein dröhnen nur der heiligen stimme.

Ricordo di Pierre Boulez

Arnold Schoenberg (1854 - 1951): Mondestrunken, Lied (n. 1) da Pierrot lunaire per voce femminile e ensemble da camera (1912) su liriche di Albert Giraud (1860 - 1929) tradotte in tedesco da Otto Erich Hartleben (1864 - 1905). Christine Schäfer, voce; Ensemble Intercontemporain, dir. Pierre Boulez.

Den Wein, den man mit Augen trinkt,
Giesst Nachts der Mond in Wogen nieder,
Und eine Springflut überschwemmt
Den stillen Horizont.

Gelüste, schauerlich und süss,
Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten!
Den Wein, den man mit Augen trinkt,
Giesst Nachts der Mond in Wogen nieder.

Der Dichter, den die Andacht treibt,
Berauscht sich an dem heiigen Tranke,
Gen Himmel wendet er verzückt
Das Haupt und taumelnd saugt und schlürft er
Den Wein den man mit Augen trinkt.


Pierre Boulez (1925 - 5 gennaio 2016): Répons pour six solistes, ensemble de chambre, sons électroniques et électronique temps réel (1981-84). Ensemble Intercontemporain, dir. Matthias Pintscher.