BWV 21

Johann Sebastian Bach (1685-1750): Ich hatte viel Bekümmernis, cantata BWV 21, eseguita per la prima volta a Weimar il 17 giugno 1714. Ivan Podyomov, oboe; Stefanie True, soprano; Ulrike Malotta, contralto; Guy Cutting, tenore; Felix Schwandtke, basso; Netherlands Bach Society; Shunske Sato, violino e direzione.

    Parte 1ª

  1. Sinfonia
  2. Coro: Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen [3:08]
      Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen;
      aber deine Tröstungen erquicken meine Seele.

  3. Aria (soprano): Seufzer, Tränen, Kummer, Not [7:13]
      Seufzer, Tränen, Kummer, Not,
      Ängstlichs Sehnen, Furcht und Tod
      Nagen mein beklemmtes Herz,
      Ich empfinde Jammer, Schmerz.

  4. Recitativo (tenore): Wie hast du dich, mein Gott [11:55]
      Wie hast du dich, mein Gott,
      In meiner Not,
      In meiner Furcht und Zagen
      Denn ganz von mir gewandt?
      Ach! kennst du nicht dein Kind?
      Ach! hörst du nicht das Klagen
      Von denen, die dir sind
      Mit Bund und Treu verwandt?
      Da warest meine Lust
      Und bist mir grausam worden;
      Ich suche dich an allen Orten,
      Ich ruf und schrei dir nach,
      Allein mein Weh und Ach!
      Scheint itzt, als sei es dir ganz unbewusst.

  5. Aria (tenore): Bäche von gesalznen Zähren [13:28]
      Bäche von gesalznen Zähren,
      Fluten rauschen stets einher.
      Sturm und Wellen mich versehren,
      Und dies trübsalsvolle Meer
      Will mir Geist und Leben schwächen,
      Mast und Anker wollen brechen,
      Hier versink ich in den Grund,
      Dort seh ins der Hölle Schlund.

  6. Coro: Was betrübst du dich [18:38]
      Was betrübst du dich, meine Seele,
      und bist so unruhig in mir?
      Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,
      dass er meines Angesichtes Hilfe und mein Gott ist.


    Parte 2ª
  7. Recitativo (soprano: l’Anima; basso: Gesù): Ach Jesu, meine Ruh [22:17]
    Soprano:
      Ach Jesu, meine Ruh,
      mein Licht, wo bleibest du?
    Basso:
      O Seele, sieh! ich bin bei dir.
    Soprano:
      Bei mir?
      Hier ist ja lauter Nacht.
    Basso:
      Ich bin dein treuer Freund,
      der auch im Dunkeln wacht,
      wo lauter Schalken seind.
    Soprano:
      Brich doch mit deinem Glanz
      und Licht
      des Trostes ein!
    Basso:
      Die Stunde kömmet schon,
      da deines Kampfes Kron
      dir wird ein süßes Labsal sein.

  8. Aria (duetto: soprano e basso c.s.): Komm, mein Jesu, und erquicke/Ja, ich komme und erquicke [23:46]
    Soprano:
      Komm, mein Jesu, und erquicke
    Basso:
      Ja, ich komme und erquicke
    Soprano:
      und erfreu mit deinem Blicke!
    Basso:
      dich mit meinem Gnadenblicke.
    Soprano:
      Diese Seele,
    Basso:
      Deine Seele,
    Soprano:
      die soll sterben
    Basso:
      die soll leben
    Soprano:
      und nicht leben,
    Basso:
      und nicht sterben,
    Soprano:
      und in ihrer Unglückshöhle
    Basso:
      hier aus dieser Wunden Höhle
    Soprano:
      ganz verderben.
    Basso:
      sollt du erben.
    Soprano:
      Ich muß stets in Kummer schweben,
    Basso:
      Heil durch diesen Saft der Reben,
    Soprano:
      ja, ach ja, ich bin verloren,
    Basso:
      nein, ach nein, du bist erkoren,
    Soprano:
      nein, ach nein, du hassest mich.
    Basso:
      ja, ach ja, ich liebe dich.
    Soprano:
      Ach, Jesu, durchsüße mir Seele und Herze!
    Basso:
      Entweichet, ihr Sorgen,
      verschwinde, du Schmerze!

  9. Coro: Sei nun wieder zufrieden, meine Seele [27:58]
      Sei nun wieder zufrieden,
      meine Seele, denn der Herr
      tut dir Guts.
      Was helfen uns die schweren Sorgen,
      was hilft uns unser Weh und Ach?
      Was hilft es, daß wir alle Morgen
      beseufzen unser Ungemach?
      Wir machen unser Kreuz und Leid
      nur größer durch die Traurigkeit.
      Denk nicht in deiner Drangsalshitze,
      daß du von Gott verlassen seist,
      und daß Gott der im Schoße sitze,
      der sich mit stetem Glücke speist.
      Die folgend Zeit verändert viel
      und setzet jeglichem sein Ziel.

  10. Aria (tenore): Erfreue dich, Seele, erfreue dich, Herze [32:42]
      Erfreue dich, Seele, erfreue dich, Herze,
      Entweiche nun, Kummer, verschwinde, du Schmerze!
      Verwandle dich, Weinen, in lauteren Wein,
      Es wird nun mein Ächzen ein Jauchzen mir sein!
      Es brennet und sammet die reineste Kerze
      Der Liebe, des Trostes in Seele und Brust,
      Weil Jesus mich tröstet mit himmlischer Lust.

  11. Coro: Das Lamm, das erwürget ist [35:39]
      Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen
      Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke
      und Ehre und Preis und Lob.
      Lob und Ehre und Preis und Gewalt
      sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
      Amen, Alleluja!